23.03.2017, 21:40
Hallo zusammen,
vor 10 Tagen habe ich ein Puzzle aus China bekommen - einen Anet A6. Es handelt sich um meinen ersten 3D-Drucker und ich habe noch nicht viel Erfahrung, möchte aber gerne ein paar Sachen hier zusammentragen, die mir bis jetzt aufgefallen sind.
Vor dem Kauf habe ich mich ausführlich im Internet informiert und habe viele wertvolle Tipps gefunden - auch ein Grund, warum ich hier ein bisschen was zurückgeben möchte an die Community.
Parallel zum Drucker hatte ich mir bestellt:
- ein Netzteil Meanwell RSP-320-12 (das Original-Netzteil soll von fraglicher Qualität sein, jedenfalls kann es den maximalen Strombedarf des Druckers gerade so liefern - ich hab gerne noch etwas Reserve)
- die berühmten Igus-Gleitlager (beim Zusammenbau habe ich Original Anet- Lager und die Igus mal auf einer Stange hin und hergeschoben - der Unterschied ist hörbar! Zudem kamen mir bei einem der Original-Lager bereits beim Auspacken die Kügelchen entgegen :-( )
- ein DC-Powermeter, um den Energiehunger des Druckers überwachen zu können
- eine Kaltgeräte-Einbaubuchse mit Sicherungshalter und Schalter. Dieses und das Powermeter sollen in ein Gehäuse am Meanwell wandern, um die Spannungsversorgung berührungssicher und schaltbar zu machen.
- ein Solid-State-Relais (SSR, geräuschlos im Vergleich zu klassischen Relais) für die Heatbed-Versorgung
- eine Rolle PLA (eine kleine Rolle liegt dem A6 bei)
- Buildtak Vertex fürs Druckbett
Dinge, die schon im Schrank lagen:
- Aderendhülsen und Kabelschuhe, um die Litzenenden vernünftig verdrahten zu können. (Stichwort Übergangswiderstand: P=R*I² -> hoher Strom und schlechter Kontakt machen warm bzw. Plastik schwarz)
- Litze, flexibel, 4mm² (leicht überdimensioniert für den A6, aber der Maximalleistung des Netzteils angemessen)
- Lötstation und Zubehör zum abschließenden Verlöten der gequetschten Kabelschuhe (macht die Litze zwar weniger flexibel, aber der Übergangswiderstand wird meines Wissens optimiert)
- a gscheits Werkzeug (wenn ich nur an das Blechteil denke, was sich Gabelschlüssel nennt...)
- Geduld, um die Folie von den Acrylteilen zu popeln :-)
[Bild: http://i.imgur.com/8uGd6jq.jpg]
Nur die harten kommen in den Garten! :-D
Der Zusammenbau des Druckers nach den Videos von David Dan funktioniert sehr gut; wenn mehrere zu verwendende Schrauben eingeblendet werden, haltet euch an die Angabe im rot umrandeten Kreis, das scheint die upgedatete Version zu sein.
Ich hatte mir übrigens noch M3-Unterlegscheiben besorgt, um den Druck der Schraubenköpfe etwas großflächiger aufs spröde Acryl zu bringen. Ausserdem Vierkantmuttern, da diese besser in den Schlitzen halten sollen. Beides hatte ich mir aufgrund von Tipps aus dem Netz besorgt; nicht unbedingt notwendig, klang aber logisch und schadet nicht.
Beim Festschrauben mit Gefühl arbeiten - Acryl ist spröde; nach fest kommt "Knack". So geschehen hier bei einem Teil zum Festklemmen des Zahnriemens unter dem Heatbed. Zum Glück waren ein paar Ersatzteile mit in der Kleinteiletüte.
Sämtliche Stangen habe ich durch Rollen auf einer ebenen Fläche grob auf Geradheit überprüft - hat gepasst.
Beim Einbau der Heatbed-Lager hatte ich nicht aufgepasst und musste feststellen, dass sich die auf dem Kopf stehenden Lager wegen der zu nahen Gewindestange NICHT um 180° drehen lassen
Zum Tausch der Lager besorgt euch eine Sprengringzange für inwendige Ringe, das macht das Leben leichter! Die Lager für die Z-Achse habe ich nicht getauscht, da diese zum einen in den Flansch Metall auf Metall eingepresst sind und zum Anderen ich da die Dringlichkeit nicht so gesehen habe. (In jeder Achse steckt ein Lager mit doppelter Länge im Vergleich zum Heatbed)
Auch im Extruderschlitten stecken diese langen Lager, die lassen sich aber problemlos tauschen.
Die 230V-Leitung habe ich direkt gegen eine aus meinem Schrank getauscht; die von Anet schaut zwar nicht direkt katastrophal aus, aber so richtig über den Weg getraut hab ich ihr auch nicht. Immerhin soll der Drucker im Betrieb stundenlang ordentlich heizen.
Beim Verdrahten habe ich alle Leitungen mit Kabelschuhen versehen bzw. am Extruder mit Aderendhülsen.
Auf dem Mainboard sind die Versorgungsanschlüsse vom Netzteil her und zum Heatbed nicht mehr mit Steckverbindungen ausgeführt, sondern mit Kabelschuh-tauglichen Schraubklemmen. Vorsicht beim Anziehen der Schrauben! Die Klemmen sind auf dem Board so schwach verlötet, die geben sofort nach!
Also gut festhalten beim Schrauben.
Am A6 liesse sich die Mainboard-Abdeckung sogar montieren, ohne Kabel zwangsweise abzuknicken, ich habe sie aber weggelassen, um die Luftzufuhr nicht zu behindern.
Soviel erst mal zum Zusammenbau.
Grüße
Martin
vor 10 Tagen habe ich ein Puzzle aus China bekommen - einen Anet A6. Es handelt sich um meinen ersten 3D-Drucker und ich habe noch nicht viel Erfahrung, möchte aber gerne ein paar Sachen hier zusammentragen, die mir bis jetzt aufgefallen sind.
Vor dem Kauf habe ich mich ausführlich im Internet informiert und habe viele wertvolle Tipps gefunden - auch ein Grund, warum ich hier ein bisschen was zurückgeben möchte an die Community.
Parallel zum Drucker hatte ich mir bestellt:
- ein Netzteil Meanwell RSP-320-12 (das Original-Netzteil soll von fraglicher Qualität sein, jedenfalls kann es den maximalen Strombedarf des Druckers gerade so liefern - ich hab gerne noch etwas Reserve)
- die berühmten Igus-Gleitlager (beim Zusammenbau habe ich Original Anet- Lager und die Igus mal auf einer Stange hin und hergeschoben - der Unterschied ist hörbar! Zudem kamen mir bei einem der Original-Lager bereits beim Auspacken die Kügelchen entgegen :-( )
- ein DC-Powermeter, um den Energiehunger des Druckers überwachen zu können
- eine Kaltgeräte-Einbaubuchse mit Sicherungshalter und Schalter. Dieses und das Powermeter sollen in ein Gehäuse am Meanwell wandern, um die Spannungsversorgung berührungssicher und schaltbar zu machen.
- ein Solid-State-Relais (SSR, geräuschlos im Vergleich zu klassischen Relais) für die Heatbed-Versorgung
- eine Rolle PLA (eine kleine Rolle liegt dem A6 bei)
- Buildtak Vertex fürs Druckbett
Dinge, die schon im Schrank lagen:
- Aderendhülsen und Kabelschuhe, um die Litzenenden vernünftig verdrahten zu können. (Stichwort Übergangswiderstand: P=R*I² -> hoher Strom und schlechter Kontakt machen warm bzw. Plastik schwarz)
- Litze, flexibel, 4mm² (leicht überdimensioniert für den A6, aber der Maximalleistung des Netzteils angemessen)
- Lötstation und Zubehör zum abschließenden Verlöten der gequetschten Kabelschuhe (macht die Litze zwar weniger flexibel, aber der Übergangswiderstand wird meines Wissens optimiert)
- a gscheits Werkzeug (wenn ich nur an das Blechteil denke, was sich Gabelschlüssel nennt...)
- Geduld, um die Folie von den Acrylteilen zu popeln :-)
[Bild: http://i.imgur.com/8uGd6jq.jpg]
Nur die harten kommen in den Garten! :-D
Der Zusammenbau des Druckers nach den Videos von David Dan funktioniert sehr gut; wenn mehrere zu verwendende Schrauben eingeblendet werden, haltet euch an die Angabe im rot umrandeten Kreis, das scheint die upgedatete Version zu sein.
Ich hatte mir übrigens noch M3-Unterlegscheiben besorgt, um den Druck der Schraubenköpfe etwas großflächiger aufs spröde Acryl zu bringen. Ausserdem Vierkantmuttern, da diese besser in den Schlitzen halten sollen. Beides hatte ich mir aufgrund von Tipps aus dem Netz besorgt; nicht unbedingt notwendig, klang aber logisch und schadet nicht.
Beim Festschrauben mit Gefühl arbeiten - Acryl ist spröde; nach fest kommt "Knack". So geschehen hier bei einem Teil zum Festklemmen des Zahnriemens unter dem Heatbed. Zum Glück waren ein paar Ersatzteile mit in der Kleinteiletüte.
Sämtliche Stangen habe ich durch Rollen auf einer ebenen Fläche grob auf Geradheit überprüft - hat gepasst.
Beim Einbau der Heatbed-Lager hatte ich nicht aufgepasst und musste feststellen, dass sich die auf dem Kopf stehenden Lager wegen der zu nahen Gewindestange NICHT um 180° drehen lassen

Zum Tausch der Lager besorgt euch eine Sprengringzange für inwendige Ringe, das macht das Leben leichter! Die Lager für die Z-Achse habe ich nicht getauscht, da diese zum einen in den Flansch Metall auf Metall eingepresst sind und zum Anderen ich da die Dringlichkeit nicht so gesehen habe. (In jeder Achse steckt ein Lager mit doppelter Länge im Vergleich zum Heatbed)
Auch im Extruderschlitten stecken diese langen Lager, die lassen sich aber problemlos tauschen.
Die 230V-Leitung habe ich direkt gegen eine aus meinem Schrank getauscht; die von Anet schaut zwar nicht direkt katastrophal aus, aber so richtig über den Weg getraut hab ich ihr auch nicht. Immerhin soll der Drucker im Betrieb stundenlang ordentlich heizen.
Beim Verdrahten habe ich alle Leitungen mit Kabelschuhen versehen bzw. am Extruder mit Aderendhülsen.
Auf dem Mainboard sind die Versorgungsanschlüsse vom Netzteil her und zum Heatbed nicht mehr mit Steckverbindungen ausgeführt, sondern mit Kabelschuh-tauglichen Schraubklemmen. Vorsicht beim Anziehen der Schrauben! Die Klemmen sind auf dem Board so schwach verlötet, die geben sofort nach!
Also gut festhalten beim Schrauben.
Am A6 liesse sich die Mainboard-Abdeckung sogar montieren, ohne Kabel zwangsweise abzuknicken, ich habe sie aber weggelassen, um die Luftzufuhr nicht zu behindern.
Soviel erst mal zum Zusammenbau.
Grüße
Martin