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[Allgemein] 3D Druck Begriffe
#1
Information 
Wenn Du Dich mit 3D Druck beschäftigst, wirst mit vielen neuen Fachbegriffen konfrontiert,
wie zum Beispiel Filament oder Extruder oder Hotend oder ABS.

Um Dir vor allem am Anfang des Lernen zu erleichtern, haben wir hier eine Übersicht an Begriffen und Abkürzungen erstellt, welche gerade hier im Forum häufig vorkommen.

Diese Liste hat natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sie ist eine Sammlung von selbst- und Dritten erstellten Texten (siehe Quellenangabe), 
von geteilten Erfahrungen unserer User und in der 3DDC erfolgreich erprobter und angewandter Usus.

Da im Zuge täglicher Recherchen und in Posts in Threads neue Begriffe auftauchen, wird diese ständig ergänzt.
Diese Liste ist für Euch erstellt, es wird versucht die Begriffe so simpel wie möglich zu erklären.
Sollte immer noch etwas unverständlich sein, zu ungenau oder etwas fehlen, meldet Euch einfach.... >>>PN<<<


Euer 3DDC-Team



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Bearbeitungsstand: 27.01.2023

     
 
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#2
A


ABS = Acrylnitril-Butadien-Styrol
ABS ist - nach PLA - der beliebteste Filament-Werkstoff. Die ABS-Filamentrollen findet ihr meist mit 1,75mm, aber auch mit 3,0mm Durchmesser.

ABS benötigt höhere Drucktemperaturen als z.B. PLA. Das Hotbed sollte mindestens 100°C, die Nozzle mindestens 220 Grad erreichen können.

ABS-Drucke sind härter und sind somit widerstandsfähiger. Abrieb und Kratzer werden so besser vermieden. Somit kommt ABS vor allem bei beweglichen Komponenten zum Einsatz. Allerdings sollte ABS nicht für 3D-Drucke verwendet werden, welche mit Lebensmitteln in Kontakt kommen könnten.



ASA = Acryl-Styrol-Acrylnitrit
ASA Filament ist von seinen Eigenschaften her in etwa mit ABS Filament vergleichbar.
In ASA ist die Butadienkomponente (welche die schlechte UV-Beständigkeit des ABS mit sich bringt) durch Akrylesther ersetzt.
Das ursprüngliche Material einen gelb-weißlichen bzw. grau-weißlichen Ton, wird aber – wie auch ABS – in verschiedenen anderen Farbtönen angeboten.
Das Material besitzt einen sehr schönen Glanz und eine gute thermische sowie chemische Stabilität.



Aceton
Aceton wird eigentlich als Reinigungsmittel verwendet, wird jedoch in der 3D-Druck-Community genutzt um Oberflächen zu glätten. Nach einem Druck kommt das Objekt für kurze Zeit in ein Acetondampfbad und die einzelnen Layerschichten verschwinden.

Bei seiner Verwendung sollte stets sehr vorsichtig sein, da es einen niedrigen Siedepunkt besitzt, mit der Luft explosive Gemische bildet und darüber hinaus giftige Dämpfe absondert. Deswegen muss das Dampfbad in einem geschlossenen System (z.B. Topf) sein.



Additive Fertigung
Bei dieser Drucktechnik werden die Drucke Schicht für Schicht erstellt. Als Grundsubstanz dient ein Filament in Form eines Pulvers, einer Flüssigkeit oder eines Polymer auf einer Spule.

Das Gegenteil ist das substraktive Verfahren wie z.B. Fräsen, Bohren, Drehen, ...



ACC = Acceleration
Beschleunigung (aber auch beim Drucker Verzögerung), ein Konfigurationsparameter in der Firmware.
Zu hohe ACC-Werte haben direkte Auswirkungen auf das Druckobjekt --> Shadowing (Überschwingen)

Code:
Beispielwerte für Startscript deines Slicers eintragen und deinen Gegebenheiten anpassen.

M201 X3000 Y3000 ; ACC max Print
M204 S9000              ; ACC max Travel
M205 X8 Y8                ; Jerk max XY

Code:
Beispielwerte für Firmware:

#define DEFAULT_MAX_ACCELERATION      {9000,9000,100,10000}    // X, Y, Z, E maximum start speed for accelerated moves.
#define DEFAULT_ACCELERATION                 3000                                        // X, Y, Z and E acceleration in mm/s^2 for printing moves
#define DEFAULT_RETRACT_ACCELERATION  3000                                 // E acceleration in mm/s^2 for retracts
#define DEFAULT_TRAVEL_ACCELERATION    9000                                  // X, Y, Z acceleration in mm/s^2 for travel (non printing) moves


Link zu einem Acc Calculator (ganz unten auf der Seite)




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#3
B


Bangbang-Modus
Temperaturregelung beim 3D-Druck mit 2-Punkt-Regelung (unter oder über Temperatur)
Eine weitere Art der Temperaturregelung siehe PID-Modus



Blobs
sind am Objekt anhaftende Kugeln, oder Auswürfe die meist durch einen nicht genau eingestellten Retrakt beim Layerwechsel entstehen wenn aus der Düse im momentanen Stillstand weiter Filament gedrückt wird das so an der Aussenseite des Bauteils eine Materialanhäufung ergibt.



BOM
Bill Off Materials = Materialliste
Wird in der Regel beim Eigenbau oder DIY Kits verwendet. In dieser Liste sind alle Materialien aufgeführt, welche benötigt werden.
Meistens sind auch Bezugsquellen und ungefähre Preise aufgeführt.



Bowden Extruder
Diese Art von Extruder wird anders als der Direct Drive Extruder nicht mit dem Stepper auf einen Schlitten verbaut.
In der Regel ist er zusammen mit dem Feeder (Steppermotor) hinten am Gehäuse angebracht.
Die Filamentzuführung zum Hotend erfolgt in der Regel durch einen PTFE Schlauch.
Der Vorteil hier ist das verringerte Gewicht auf dem bewegten Druckkopfschlitten.
Der Nachteil ist, dass das Drucken mit flexiblen Filamenten schwieriger wird.



Bowden-Tube
Bowden-Tube bezeichnet den PTFE-Schlauch mit dem Bowden Extruder und Hotend miteinander verbunden werden. Über diesen Schlauch, welcher an beiden Enden über ein Pushfit gesichert wird, wird das Filament vom Extruder zum Hotend geführt.



Bowdenspiel
Der Retract beim Bowden Extruder setzt sich aus Bowdenspiel + eigentlichen Retract zusammen.
Um zu vermessen wie viel Spiel das Filament im Bowden hat, geht man wie folgt vor.
- Bowden aus dem dem Hotend nehmen,
- das Fillament durch den Bowden führen,
- das freie Ende des Filaments nun reindrücken bis es vom Feeder blockiert wird und mit einem Filzstift markieren.
- jetzt herausziehen und an der Markierung den Abstand zum Bowden messen  => diese Differenz ist das Bowdenspiel



Brim
Brim ist eine angepasste Variante vom Skirt. Allerdings ist der direkt mit dem Bauteil verbunden.
Zusätzlich zu der Funktion des befüllens der Düse, sorgt Brim auch für eine bessere Haftung des Bauteils an der Druckplatte. = Warping verhindern
Brim und Skirt eignen sich auch Hervorragend für kleinere Justagen am Druckbett während des Druckens.



Bridging
Bridging englisch = etwas überbrücken, eine Brücke drucken.
Beim Bridging spannt der Drucker seine Druckbahnen von einem festen Startpunkt ausgehend frei in der Luft hängend zu einem entfernten festen Endpunkt als Ziel. 
Durch Optimierung des Bridging (durch Geschwindigkeit und Kühlung) kann das Durchhängen dieser Brücken - je nach länge - fast eliminiert werden.



BTL = Bauteillüfter
Besonders PLA benötigt einen kleinen Lüfter, welcher die gerade gedruckte Schicht schnell abkühlt, um Druckprobleme wie das Curling (Aufrollen der Kanten) während des Drucks zu verhindern.
Beispielthread: Bauteil-Kühlung
Beispiele empfohlener Lüfter: Kühlung von Hotend und Bauteil



Betthaftung
Die Haftung von verschiedenen Filamenten auf verschiedenen Druckoberflächen hier in einer kleinen Zusammenstellung: Betthaftungsmatrix
Um eine gute Betthaftung sicher zu stellen, muß das Bett ordnungsgemäß gelevelt, sauber und fettfrei sein.
Zum Reinigen ist Isopropanol 99,9% in der Regel zu verwenden (abweichend Herstellerangaben des Druckbettes)

Fehler und Beseitigung bei der Betthaftung siehe auch:
- Warping
- Mausohren




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#4
C


CAD = Computer Aided Design
Diese Programme erlauben es 3D-Modelle am PC zu erstellen. Es gibt diese Programme als Freeware und kostenpflichtige Versionen.

Beliebte CAD Programme:
-Fusion360
-PTC Creo
-FreeCAD
-Blender
-Tinkercad
-AutoCAD
-Solidworks
-CATIA

weniger geignete Programme u.a.:
-Sketchup, da dieses ursprünglich aus der Architektur stammt, ist dessen Einsatzbereich von Gebäudemodellen, über grobe Entwurfsmodelle von Architekten zur Architekturdarstellung bis hin zur Illustration und Produktdesign konzipiert. Es verursacht in unserem Bereich oft mehr Probleme und Umwege beim Erstellen einer druckbaren STL-Datei als Programme auf parametrisch basierender Modellierung.



CURA
Bei CURA handelt es sich um eine Slicing-Software, die von Ultimaker stammt. Weitere Programme und alle Infos über Slicer findest du im entsprechenden Abschnitt.



Clogging
Stau oder Verstopfung innerhalb der Düse, die den Kunststoff daran hindert, frei zu extrudieren.



Coldend
Das Coldend bezeichnet das "kalte Ende" eures Druckkopfes und ist der Bereich der über das Heatbreak mit Heizblock und Düse verbunden wird. Zumeist befindet sich hier ein Kühlkörper mit angebrachtem Lüfter durch den das Filament geführt wird bevor es im Hotend vom Heizblock und der Düse aufgeschmolzen und anschließend extrudiert wird. Im Falle eines Direct Drive Extruders wird oft dieser auch dann dem Coldend zugeschrieben, da er fest mit dem Kühlkörper oder dem Hotend selbst verbunden ist.



Cold Pull
Ist ein einfacher Vorgang, mit dem der Drucker bei ein Verstopfung (Clogging) oder Verunreinigung wieder in Betrieb genommen wird, ohne die Düse zu wechseln.
Schritte:
- Düse auf Temperatur (200-230 Grad) bringen,
- dann das Filament händisch 2 mm durch die Düse drücken - wenn möglich,
- Düse auf ca 75°C abkühlen lassen Filament rausziehen (fest mit Gefühl ziehen, nicht reißen)
- das Filament vorne abknipsen (ich mache es immer gerade)
- dann neu einfädeln (Vorgang ggf mehrmals wiederholen) oder neues Filament einlegen

   

----------------------------------------------------------

Ein Cold Pull funktioniert auch aussen, um die Nozzle von Belägen zu befreien.
-Düse auf ca 200°C aufheizen
-ein gedrucktes Bauteil wie zum Beispiel einen von den 1000 Testwürfeln - egal ob PLA, Abs, etc langsam gegen die Düse drücken und eintauchen lassen (nur den Kegel ohne den 6-Kant!!)
-Düse wieder auf ca 75°C +/-5° abkühlen lassen, dabei den Würfel noch leicht mit festhalten
-jetzt VORSICHTIG!! im Uhrzeigersinn unter leichtem Zug drehen, bis sich der Würfel von der Düse löst. Hier natürlich aufpassen, dass man weder Heatbreak abreißt, noch sonst irgendwelche Beschädigungen anstellt.
-den Vorgang ggf wiederholen.

       
   




Curling

Aufrollen der Kanten
Besonders PLA benötigt einen kleinen Lüfter, welcher die gerade gedruckte Schicht schnell abkühlt, um Druckprobleme wie das Curling während des Drucks zu verhindern.
Curling entsteht oftmals auch durch Überextrusion, besonders bei Überhängen.
Beispielthread: ABS und das fiese Warping / Curling

   




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#5
D


Düse / Nozzle
Nozzle ist der englische Begriff für Düse und beschreibt eben genau diese. Sie befindet sich am unteren Ende eures Hotends, eingeschraubt in den Heatblock mit Kontakt zum Heatbreak. Die Düse ist der Bereich in dem das Filament vollständig aufgeschmolzen und anschließend durch die Düsenöffnung extrudiert wird.



Direct feed Extruder
Dieser Extruder sitz direkt mit auf dem Schlitten vom Druckkopft und transportiert das Filament direkt durch die Thermal Schraube (HotEnd Screw) in die Düse.



Druckbett
Dies ist die Platte auf der das Druckteil aufgebaut wird, gibt es auch in beheizter Ausführung. Je nach Druckerbauform verfährt das Druckbett ebenfalls verschiedene Achsen.
Beispiel Bauformen und gefahrene Achsen
Makerbot und Derivate : Z-Achse
Prusa : Y-Achse
Ultimaker und Derivate : Z-Achse



Druckdauer
Die Zeit, die ein (oder mehrere) Druckteile vom Anfang des Druckes bis zur Fertigstellung benötigen
Die Druckzeit wird von der Einstellung des Slicers maßgeblich beeinflusst. Auch können, je nach Objektgrösse, Druckzeiten zwischen wenigen Minuten und mehreren Tagen betragen.



Druckgeschwindigkeit
Die Druckgeschwindigkeit wird in mm/s angegeben und beschreibt die Geschwindigkeit, in der die Düse über das Druckbett fährt und dabei Filament extrudiert. Je höher die Druckgeschwindigkeit gewählt wird, desto höher muss auch die Drucktemperatur gewählt werden.


Drucktemperatur
Die Drucktemperatur wird im Slicer (tlw. auch am Drucker) eingestellt und ist die Temperatur, auf die Düse erhitzt wird. Dabei befindet sich die Drucktemperatur etwa bei der Schmelztemperatur des jeweiligen Materials. Eine genaue Drucktemperatur für jedes 3D Filament anzugeben, ist schwierig. Deshalb, weil die optimale Temperatur abhängig von der Druckgeschwindigkeit, Extrusionsbreite und Layerhöhe ist.



Dual-Extruder
Der Druckkopf eines 3D-Druckers verwendet einen Extruder. Will man jedoch z.B. zweifarbig oder mit unterschiedlichen Materialien (löslicher Support z.B. HIPS od. PVA) drucken, benötigt man zwei Extruder, also einen Dual-Extruder.
Der Dual-Extruder ist im Prinzip nichts anderes, als ein weiterer parallel aufgehängter Extruder, erfordert natürlich aber die entsprechende Konfiguration und vor allem ein geeignetes Board.



DLP = Digital Light Processing
Beim DLP 3D Druckverfahren wird mithilfe einer Belichtungseinheit flüssiges Harz (auch Resin genannt) Schicht für Schicht ausgehärtet. Es wird dadurch eine hohe Auflösung erreicht.
DLP gehört wie SLA zur Stereolitographie, der wesentliche Unterschied besteht darin, das beim SLA das Model von einem Laser "gemalt" wird, während beim DLP eine komplette Schicht auf einmal aushärtet.



DAU = Dümmster anzunehmender User
Benutzer ohne Grundlagenwissen und Drucker- & Computerverständnis, der schwerwiegende Denk- und Anwendungsfehler begeht, die auf Versierte idiotisch und möglicherweise lustig wirken.
Das Wort leitet sich von GAU ab. (Wikipedia)



Duet
3D Drucker Controller/Board
Detailierte Infos >> Duet




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#6
E

EM = Extrusion Multiplier
Extrusion Multiplier bezeichnet die grundsätzliche Einstellung des Flow (Fördermenge des Filaments).
Es gibt in den Settings noch andere Einstellungen die diese Fördermenge beeinflussen, aber dieses ist die Direkte und man muß darauf achten, daß man durch diese Einstellungen nicht gegeneinander arbeitet.
Der ideale Wert ist nach unseren heutigen Erfahrungen bei ca

PLA: 0,9 / 90%
PETG: 0,90 - 0,95 / 90 - 95%
ABS, ASA, PC, POM, HIPS, TPU: 1,0 / 100%

In Simpliy3D und Slic3r wird der Begriff EM verwendet, in Cura siehe Flow

   

interessanter Beitrag aus einem anderen Forum: https://3dprinting.stackexchange.com/questions/1161/extrusion-adjustment

Warum unterschiedliche Materialien = unterschiedlicher Flow und warum überhaupt?
Das liegt an der sog. Entropieelastizität, also die Retardation orientierter Makromoleküle (Molekülketten).
Auf gut deutsch: Strangaufweitung

Wir reden hier nicht von +/- 50°C und dann +/- 1mm Perimeter, sondern von μm bis hundertstel mm. Diese hundertstel sind es aber, die einen Layer schließen lassen oder noch kleine Lücken sind.

Bei der Extrusion durch eine Düse wird die Polymerschmelze einer Dehn-Deformation unterworfen. Aufgrund der viskoelastischen Eigenschaften von Polymerschmelzen ist ein Teil dieser Deformation reversibel. Die Strangaufweitung wächst mit steigender Schubspannung (kälter ergibt mehr Düseninnendruck) bzw. Durchsatzrate an, da den orientierten Molekülen während der Passage durch die Düse weniger Zeit zur Relaxation zur Verfügung steht.
Die wichtigsten Einflußparameter sind also: Drucktemperatur, Flowrate (EM), Druckgeschwindigkeit und die Materialart selber



EW = Extrusionwidth / Extrusionsbreite
Die Extrusionsbreite ist idR. der Düsendurchmesser. Jedoch erlauben einige Slicer, diese Breite manuell zu verändern. Bei Slicern, welche nicht über eine manuelle Einstellung verfügen, kann auch der Düsendurchmesser verstellt werden.
Die extrudierte Bahnbreite stimmt meist nicht (und schon gar nicht proportional beim Erhöhen oder Reduzieren von dieser) mit der geslicten Bahnbreite überein, weshalb im Einstellfahrplan vor dem ändern/anpassen des EM die optimale Extrusionsbreite ermittelt wird.
Diese Bezeichnung EW findet man in Slic3r oder Simplify3D; In CURA nennt sich diese LW/Linewidth




Extruder / Extrusionsstrang
Ist die ganze Strecke vom Filamenttransport bis zur Düse. Unterteilt sich in Coldend/Feeder und Hotend.
Häufig wird Extruder gesagt, aber der Feeder gemeint.
Hier gibt es verschiedene Ausführungen wie z.B. Bowden oder Directfeed.



Elefantenfuß / Elephantfoot
entsteht durch gequetschtes Material durch falsches Leveln (zu nah am Druckbett), zu viel Flow, zu heißes Druckbett, zu hohe Drucktemperatur, falsche Kühlung

   




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#7
F


Filament
Die Bezeichnung für das verwendete Material, dies ist entweder Kunststoff (z.b. ABS, PLA etc.) oder verschiedenste Materialien (Holz, Kupferstaub etc.) die mit Kunststoff als Bindemittel verbunden sind.



Firmware
Für den Betrieb des Druckers/Mainboard. wie z.B. Marlin, Klipper, Repetier, RepRap, ...
Firmwareliste Quelle reprap.org   https://reprap.org/wiki/List_of_Firmware



FD / Filamentdurchmesser
Der Filamentdurchmesser ist je nach Drucker und Verwendetem Hotend unterschiedlich. Auch muss der Filamentdurchmesser dem Slicer so genau wie möglich mitgeteilt werden.
Angenommen der Durchmesser beträgt statt 1,75mm tatsächlich nur 1,74mm, so können später mehrere Meter Filament zu wenig verwendet worden sein.
Typische Filamentdurchmesser:
1,75mm
2,85mm  
3,00mm

   



Flow / Flowrate
Die Menge an ausgegebenen Filament, die ein Extruder ausstößt, wird als Flowrate bezeichnet. Sie ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig – beispielsweise dem Durchmesser der Nozzle, der Geschwindigkeit der Zuführung und der Temperatur, mit der das Filament verarbeitet wird.

Die Flowrate kann im Slicer, aber bei den meisten 3D-Druckern auch während des Druckes noch angepasst werden. Auch über Weboberflächen wie Octoprint ist das nachträgliche justieren (falls z.B. Flächen zu wenig, oder zu viel ausgefüllt werden) möglich.

In Cura wird der Begriff Flow verwendet, in Simpliy3D und Slic3r siehe EM



FDM / FFF = Fused Deposition Modeling oder Fused Filament Fabrication (deutsch: Schmelzschichtung)
bezeichnet ein Fertigungsverfahren, mit dem ein Objekt schichtweise aus einem schmelzfähigen Kunststoff oder Metall aufgebaut wird.
Andere Hersteller verwenden hier auch den Begriff LPD (Layer Plastic Deposition)



Feeder
Steppermotor mit Andruckrolle (o.a. Bauform) der das Filament bewegt.
Häufig wird Extruder gesagt, aber der Feeder gemeint

Optimal ist ein geringer Abstand zwischen Ritzel und weiterer Filamentführung, gerade wenn man flexibles Material (z.B. TPU) fördern möchte.
Plastikprints Feeder (der rechte auf dem Bild) zum Thread & Download

   





Negativ Beispiele für Feeder  (s.a. Link: Besta Extrudah wo dem gibt!)

   



Feuchtes Filament
Filament zieht nach dem öffnen der Schutzverpackung Wasser aus der Umgebungsluftfeuchtigkeit.
Die Auswirkungen sind unterschiedlich, zeichnen sich aber meistens durch Blobs ab.
Die Folgen sind dann eine häßliche Optik, mangelnde Layerhaftung und dadurch entstehendes Curling,

   

Aufbewahrung: z.B. in einer einfachen luftdichten TransportBox (am besten transparent um gleich zu sehen, welches drin ist, ohne den Deckel öffnen zu müssen  Wink ) und dazu Trockenmittel verwenden.
Als Trockenmittel solltest du am besten wiederverwendbares nehmen, welches du dann einfach in den Backofen wieder trocknen kannst

Wenns feucht geworden ist, kann man Filament in einem Filamenttrockner, Dörrautomaten oder Backofen trocknen.
Beim Filamenttrockner sind dessen jeweiligen Herstellerangaben zu beachten, beim Dörrautomaten und Backofen habe ich folgende Richtwerte tlw. selbst erfolgreich angewandt:
Anwendung im Backofen: Auf die entsprechende Temperatur mit Umluft vorgeheizt, mit einen Spalt weit geöffneter Herdtüre die Filamentrolle auf einem Gitter trocknen.

 
Material Temperatur Dauer Std
PLA 45°C > 4h
ABS60°C> 2h
PETG65°C> 3h
Nylon70°C> 8h
ASA60°C> 4h
TPU50°C> 4h
PVA45°C> 4h
Silikagel65°C> 6h


Tabelle zum ausdrucken als "Aufkleber" an den Filamenttrockner / Dörrautomaten: 
.pdf   Trocknungstemperaturen.pdf (Größe: 35,2 KB / Downloads: 329)




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#8
G


G-Code
Der G-Code wird fast ausschließlich von Slicern automatisch erzeugt und beinhaltet Steuerungsinformationen für einen 3D-Drucker. Als Grundlage dienen die Objekt-Vorgaben, aber auch z.B. die Layerheight, Druckgeschwindigkeiten oder Infill-Rate.
G-Code ist eine DIN-Norm, die ursprünglich für Maschinen wie Fräswerkzeuge entwickelt wurde. Neben dem Standardsatz können jedoch auch individuelle Befehle übermittelt werden, die nur bestimmte Maschinen interpretieren können.
G-Code lassen sich mit einem ganz normalen Text-Editor öffnen und ändern

Link zur G-Codes Übersicht (RepRapWiki)

Zu den G-Codes gehören auch die M-Codes, M steht für "Miscellaneous function"  und bedeutet Aktionscode, Hilfsbefehl; Beschreibungen variieren. Viele M-Codes fordern Maschinenfunktionen, weshalb oft gesagt wird, dass das "M" für "Maschine" steht, obwohl dies nicht beabsichtigt war.



Glastemperatur
Die Glastemperatur oder auch Glasübergangstemperatur beschreibt diejenige Temperatur, bei der ein Polymer in eine gummiartigen Zustand übergeht. Bei Filamenten ist sie wichtig zu wissen, da man durch sie den Einsatzbereich ermitteln kann. Wird das Bauteil auf diese Temperatur erhitzt, kommt es zu plastischen Veränderungen.



Ghosting / Shadowing
Abnehmende Wellenbildung auf der gedruckten Oberfläche nach der Richtungsänderung des Druckkopfs durch das Nachschwingen der bewegten Masse (Druckkopf) oder falscher Riemenspannung oder zu hoch eingestellte ACC oder Jerk.
Ghosting tritt häufig bei zu schnellen Richtungsänderungen auf.
Direct Feed Extruder sind, bedingt durch die grosse Masse am Druckkopf, häufiger betroffen als Bowden Extruder.

   



Gen7 Board-AVR 1.5
3D Drucker Controller/Board
Detailierte Infos >> Gen7 Board-AVR 1.5




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#9
H


Heatbreak
Das Heatbreak dient zur thermischen Trennung des Heatblocks, in dem die Düse, die Heizpatrone und der Temperaturfühler (Je nach Drucker Thermocouple oder Thermistor) sitzen. Der untere Teil ist Teil der Schmelzzone, darüber befindet sich außen eine Ringnut, die die Wärmeübertragung auf den oberen Teil hemmt bzw. unterbricht (=break).
Es gibt verschiedene Ausführungen, wie z.B. full metal oder mit Inliner. Der Inliner ist (bei 1.75-er Filament) ein 3x2mm Teflonröhrchen oder wie beim 4.1 gleichzeitig der Bowden.

[Bild: https://i.imgur.com/dLjhWc7.png]
siehe Thread 4.1 Heatbreaks Handhabung (Bowden-Inliner/E3D Lite)

Zudem sitzt der obere Teil eines Heatbreaks IMMER in einem Kühlkörper, um das zugeführte Filament vor dem vorzeitigen erweichen zu schützen.
Diese Kühlkörper gibt es in verschiedenen Ausführungen und je nach Druckertyp und Verwendetem Hotend unterschiedlich.
Beispiel :
CTC = Vierkant-Alustück mit aufgeschraubten Lamellenkühlkörpern,
E3D = runder Alu-Lamellenkörper



Heattower
Testobjekt (s. Kalibrierung) zum ermitteln der optimalen Drucktemperatur.Oft bekommt man neues Material und muss das natürlich erstmal einschätzen.
Selbst vom gleichen Hersteller kann sich Material von Farbe zu Farbe und sogar Charge zu Charge ändern.
(weitere Infos: Heattower)



Heizbett / Hotbed / Heatbed
Das Heizbett ist die Fläche auf der das Objekt gedruckt wird. Um die Haftung zu erhöhen, bzw. den Druck mit bestimmten Filamenten überhaupt zu ermöglichen (z.B. ABS oder PETG), muss das Bett erhitzt werden. Günstige 3D-Drucker besitzen zwar ein Druckbett, dieses kann jedoch nicht erhitzt werden.



Hot End / Hotend
Das Hotend steht für den Bereich, in dem das Filament bis auf Schmelztemperatur erhitzt wird. Dies beinhaltet die Nozzle (bzw. Düse), den Temperaturfühler und den Heizblock (meist Aluminiumblock und Heizpatrone).

Die Temperaturen liegen je nach Material in der Regel zwischen 150° und 250° Celsius.

   

https://youtu.be/xz_aFuUqoSM



HIPS
HIPS ist ein weiterer Kunststoff und die Abkürzung für High Impact Polysterene. Er ähnelt chemisch dem Styropor und besitzt eine hohe Schlagfestigkeit und Temperaturbeständigkeit. Es wird häufig für Drucke, die in Berührung mit Lebensmitteln kommen, verwendet.
HIPS wird auch als Support Material verwendet, welches sich in ""D-Limonen"" auflöst.




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#10
I


(PTFE-) Inliner
Röhrchen aus PTFE innerhalb des Heatbreaks, welcher auch Verbrauchsmaterial sein kann.
(weitere Infos: PTFE Inliner)



Isopropanol / IPA
Einwertiger Alkohol (Wikipedia-Link) zur Reinigung, v. a. der Druckoberfläche



Infill
bezeichnet den Anteil an Füllung in einem gedruckten Objekt.
Dieser Wert wird in % angegeben. 100% Infill heißt, dass das Objekt völlig gefüllt ist, was seltenst benötigt wird, da ab ca 80% keine nennenswert höhere Stabilität zu erwarten ist.
Die Dichte des Infills beeinflusst natürlich auch die Druckdauer und die Druckkosten.
Für einfache Teile reichen schon ca 10% - 20% Infill.
Die meisten Slicer bieten die Option verschiedene Infill-Muster zu verwenden. Diese Muster unterscheiden sich nicht nur im Materialverbrauch und der Druckzeit, sondern auch in ihrer Stabilität. Es gilt also je nach Anwendungszweck zu entscheiden, welches Infill-Muster sich für das Druckobjekt am besten eignet.




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