
Einleitung
Dieser Fahrplan ist für die 3D Drucker gedacht, die tiefer in die Materie einsteigen und auch bessere Ergebnisse
produzieren wollen.
Er ist als Hilfe zur Selbsthilfe gedacht und sollte von jedem, der sich etwas intensiver mit der Materie befasst
selbstständig durchgearbeitet werden können.
Die neue Aufteilung, soll den Fahrplan übersichtlicher gestalten und somit auch die Abarbeitung besser strukturieren.
Entgegen der meisten Werbeversprechen ist ein 3D Drucker in der Preisklasse eine normalen Nutzers nicht Plug and Play,
bzw. er wird in den meisten Fällen drucken, aber schön und fehlerfrei ist was anderes.
Das Gute ist, mit ein wenig Arbeit kann man dem entgegen wirken, denn 90% aller Druckfehler gehen vom Nutzer aus.
Dieser Plan ist ein "lebendes Dokument" d.h. es werden immer wieder neue Erkenntnisse aufgenommen.
Also ab und an mal wieder reinschauen lohnt sich.
Voraussetzungen / Erwartungen
- Ihr solltet euch bereits mit eurem Drucker und der Software eingehend beschäftigt haben und beides sicher bedienen können. Gewöhnt Euch an die englischen Ausdrücke zu nutzen, denn die deutschen Ausdrücke führen gerne mal zu Verwirrungen. Wir werden hier keinem erklären wie der Drucker/Software bedient werden muss.
- Den Drucker per Gcode über ein Terminal bedienen zu können, kann nicht schaden ist aber auch kein Muss, da viele Funktionen auch über das Display des Druckers abgearbeitet werden können, aber dies ist je nach Modell verschieden. Programme dafür sind Pronterface, Octoprint und Repetier Host.
- Die Einstellungen/Arbeitsschritte genau so wie beschrieben machen, auch wenn ihr es aus anderen Quellen (Youtube/Facebook) anders gewohnt seid, denn Ihr erarbeitet hier ein auf den Drucker zugeschnittenes Profil.
- Ihr müsst euch bewusst machen, dass es im 3D-Druck keine Abkürzungen gibt.
Hinweis
Arbeitet den Fahrplan gewissenhaft durch, lest den Thread sowie die verlinkten Beiträge erst einmal komplett durch, bevor Ihr mit dem Drucken beginnt, denn viele Fragen erklären sich dann selbst.
Spätestens wenn Nachfragen kommen, sehen wir wie gut Ihr euch eingearbeitet habt.
Spätestens wenn Nachfragen kommen, sehen wir wie gut Ihr euch eingearbeitet habt.
Vorbereitungen
Eine gute Vorbereitung erspart einem später den einen oder anderen Umweg. Also geht akribisch an die Sache,
um so leichter wird es zum Ende heraus sein.
Allgemeines
- Trage den Drucker und den Slicer in die dafür vorgesehen Felder in Deinem Profil ein. Dies ist unerlässlich, da bei Nachfragen der Helfende nicht über viele Seiten hinweg nach der verwendeten Hardware / Software suchen muss. Falls keiner helfen will/kann, kann es an solchen Kleinigkeiten liegen.
- Mache dich mit den Fachbegriffen vertraut 3D Druck Begriffe , lese die verlinkten Artikel.
- Kaufe zum Einstellen gutes Material. D,h. gute, gleichbleibende Qualität. Wir empfehlen M4P, Bavaria-Filaments. Kein OWL, NX2 und Janbex können für den Anfang auch problematisch sein.
- In Zusammenarbeit mit z.Zt. 2 Herstellern von Filament haben wir (3DDC) ein Einstellfahrplan-Filament in Staubgrau entwickelt und getestet.
Dieser Farbton ist optimal geeignet, um die Maschinenfehler an den Druckteilen erkennen und durch bessere Fehlererkennung den Lernprozess zu erleichtern. - Zu Anfang mit dem am leichtesten zu verarbeitenden Material beginnen, da sonst der Frust und Mißerfolg vorprogrammiert ist. Also zu Beginn PLA nutzen.
PLA PETG ABS ASA TPU PMMA Material4Print PLA Staubgrau PETG Staubgrau ABS Staubgrau**
>>**wichtiger HinweisASA Staubgrau n/a PMMA Staubgrau BavariaFilaments PLA Testgrau PETG Testgrau Auf Anfrage ASA Testgrau TPU Testgrau n/a
- Zum Einstellen KEIN Weiß oder Schwarz, da diese Farben schlecht zu beurteilen sind.
Am besten eignet sich zum Lernen der Methode ein grauer Farbton. Ein mittleres Grau eignet sich perfekt, da dort sämtliche Details und etwaige Druckfehler am besten erkannt werden und weshalb wir die verlinkten Filamente aufgrund dieser positiven Eigenschaften favorisieren.
3DDC-Teamseitig werden im moderierten Fahrplan keine anderen Farben und Filamente als den o. g. Testgrau mehr unterstützt. - Schau Dir die Einstellthreads hier im Forum an (Allgemeine Beurteilung von gedruckten Teilen...), damit Du ein Gefühl dafür bekommst wie groß der Aufwand ist und wie es funktioniert. Lerne aus den Fehlern anderer, denn man muß ja nicht alles doppelt und dreifach machen.
Das Forum ist ein Quell des Wissens nutze es. Hier wurden schon so viele Themen angesprochen - man findet
immer wieder neue Informationen. - Zur Unterstützung gibt es ganz unten ein interaktives Flowchart als PDF-Download.
Druckeraufbau kontrollieren
Extrusion kalibrieren
PID Tuning
Die Praxis
Slicer Profil erstellen
Heattower drucken
Die Einstellprozedur
Warum diese Prozedur ? Was passiert da?
Die verschiedenen Slicer Profile, bzw. empfohlene Einstellungen sind pauschal und gehen nicht auf die Gegebenheiten
des einzelnen Druckers ein. Fast immer aber wird viel zu viel Material gefördert, was ein unschönes
Druckbild zur Folge hat.
Man kann sich das Extrusionssystem wie einen Spritzbeutel zum Dekorieren von Torten vorstellen. Um hier ein
anständiges Ergebnis zu bekommen, muss man auch mit Gefühl fein dosiert vorgehen. Einfach draufdrücken endet
in einem riesigen Klecks.
Genau das aber passiert bei einer Linienbreite von 0,4 (bei 0,4mm Nozzle) und 100% Flow. Der Extruder schiebt das
Filament in das Hotend und erzeugt einen Überdruck, der sich dann in dicken Linien, Klecksen, Blobs etc. entlädt.
Besonders gut sieht man das wenn nach Extrusionsende immer noch fröhlich Material aus der Düse kommt, weil
der innere Überdruck jetzt abgebaut werden kann. (Bei der richtigen Einstellung von EW / EM / Temp. wird auch
das Nachlaufen via Schwerkraft gehemmt, kann aber nicht zu 100% ausgeschlossen werden).
Mit der obigen Methode werden 2 Ziele verfolgt: Feineres Druckbild durch feinere Linien und Abbau des Überdrucks
durch Reduzierung des Flows. Toller Nebeneffekt ist, dass sich in der Regel die Maßhaltigkeit verbessert.
Durch die Reduzierung der Linienbreite werden mehr Linien pro Abschnitt gedruckt und auch schon ein wenig der
Flow reduziert. Anschlüsse an Wände haben weniger Lücken (je nach LW).
Die Reduzierung des Flows nimmt dem System den Überdruck was dann auch zur gewünschten Außenform
führt. Ecken sind Eckig, Flächen glatt ohne Blobs und beim Retract läuft kein Material mehr nach.
Gleichzeitig wird die Temperatur im Hotend stabiler, da die Heizpatrone weniger Material pro Zeiteinheit heizen muß.
Da der Thermistor nicht direkt in der Schmelze hängt, bekommt man das nicht mit.
Da sich die Anzahl der Linien erhöht dauert der Druck etwas länger, kann aber durch höhere Druckgeschwindigkeit,
vorausgesetzt die Mechanik macht das mit, kompensiert werden. Dabei natürlich die Temperaturen, wenn nötig, anpassen.
Auf der Suche nach der besten Einstellung werden eine Menge Würfel gedruckt werden müssen, also
nicht verzweifeln, das gehört dazu. Auch muß man nicht alles auf einmal machen, oft ist es besser sich
Zeit zu lassen und das Ganze sacken zu lassen.
Würfel mit Loch
50x50 Quader
Pyramide
Katze
Der 3DDC Heattower Evolution
Was tun bei Problemen
Links
Wer es noch nicht gecheckt hat, die Infoboxen lassen sich aufklappen
[Bild: https://i.imgur.com/cVm49EO.gif]
Ich möchte mich herzlich bei allen, die an dem Fahrplan mitgearbeitet haben bedanken.
Dieses Werk ist unter einer Creative Commons Lizenz vom Typ Namensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International zugänglich.
Um eine Kopie dieser Lizenz einzusehen, konsultieren Sie https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/
